Artikel über den Ayurveda - Ayurvedische Medizin - Dr. Erika Helene - Bad Neuenahr, Germany

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Artikel über Ayurvedische Medizin



Alle Artikel sind von Dr. Helene geschrieben und in diversen Zeitschriften oder Internetseiten veröffentlicht worden.




1. Die Brücke von Schulmedizin zur Alternativen Medizin


       Manchmal verlieren wir uns im medizinischen Jargon, versuchen ein Potpourri von Behandlungsmodalitäten aus, rennen von einer ärztlichen Untersuchung zur nächsten, ohne ein zufrieden stellendes Verständnis oder Ergebnis unserer Gesundheitsprobleme zu erhalten. Die moderne Schulmedizin neigt dazu, den Körper in seine Bestandteile zu zerlegen und zu beobachten, ohne dabei die Ganzheit des Menschen zu beachten. Sehr wichtige und einflussreiche Aspekte des Krankheitsprozesses gehen durch diese Stückelung verloren.  Die alte Heilkunst der Ayurvedischen Medizin diagnostiziert die Ganzheit des Menschen, welches für eine vollständige Heilung notwendig ist.

Ayurvedische Medizin wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefördert und als eines der natürlichen und ganzheitlichen Gesundheitssysteme der Prävention anerkannt. Es vermittelt das Wissen und die Methoden, um eine ganzheitliche Gesundheit, die alle Aspekte des Lebens, wie die Umwelt, sowohl als auch den  physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Aspekt des Lebens berücksichtigt. Ayurvedische Medizin ist das älteste naturwissenschaftliche System der Medizin in der Welt. Es beinhaltet eine schriftlichen Teil, der Tausende von Jahren alt ist und eine mündliche Tradition, die noch viel älter ist. Der Schwerpunkt dieses altbewährten  Systems ist die Förderung der körpereigenen Selbstheilungskräfte, indem man die Ursachen behebt. Hierzu werden einfache Modalitäten verwendet, wie einen individuellen Ernährungsplan und individuelle Kräutermischungen, eine Umstellung von Lebensweise und Routinen, Reinigungsverfahren, die man zu Hause anwenden kann oder in einer Ayurvedischen Klinik. All diese Modalitäten dienen der Wiederherstellung der körpereigenen Heilkräfte.

Der Fokus der Schulmedizin liegt in der Heilung von Krankheiten. Ayurveda besagt, dass Prävention auch eine Behandlung ist, denn wie das Sprichwort so treffend sagt:  „Ein Gramm Prävention ist mehr Wert  als ein Pfund von Behandlungen“ ( „An ounce of prevention is worth a pound of cure“).




2. Eine gute Verdauung ist die Basis für gute Gesundheit


      Nach den Grundsätzen der Ayurvedischen Medizin - eine uralte, völlig natürliche, ganzheitliche und präventionsorientiertes Gesundheitssystem – ist eine gute Verdauung von größter Bedeutung für unsere Gesundheit. Jeder hat von Geburt an eine unterschiedliche Verdauungskraft nach dem man sich bei der Nahrungsaufnahme richten muss. Wie kann ich das wissen?  Der wichtigste Hinweis  ist das Gefühl nach dem Essen. Ein Gefühl von Müdigkeit, Dumpfheit, ein generelles Schweregefühl, sowie Blähungen oder Druck im Bauch sind in der Regel ein Zeichen von übermäßigem Essen, die wiederum  zu Verdauungsstörungen und der Produktion von Schlack- bzw. Abfallstoffen führen.
Viele chronische Krankheiten beginnen auf der körperlichen Ebene mit diesen Verdauungsstörungen. Wenn die Verdauung schlecht funktioniert oder wir essen die falschen Nahrungsmittel oder vielleicht nur zur falschen Zeit, dann werden im Verdauungstrakt giftige Abfallstoffe, das so genannte "Ama" produziert. Von dort aus gelangen diese Abfallstoffe in den Blutkreislauf und werden sich in einem schwachen Zielorgan (z.B. in der Leber, Niere oder im Herzen etc...) festsetzen und dort zu einer Erkrankung führen
Wenn wir allerdings  die richtige Menge und Qualität von Nahrungsmitteln entsprechend  unserer Verdauungskräfte essen, dann produziert der Körper eine Substanz, die „Ojas" genannt wird.  Ojas ist das feinste Endprodukt guter Verdauung - es ist die Substanz, die die körpereigene innere Intelligenz lebendig und effizient funktionieren lässt. Je mehr Ojas wir produzieren, desto besser wird unsere Gesundheit, Immunsystem und Glück.

Tipps zur Verbesserung ihrer Verdauung:

1. Vermeiden Sie übermäßiges Essen
2. Vermeiden Sie eiskalte Getränke zu den Mahlzeiten
3. Essen Sie nicht, bevor die vorherige Mahlzeit verdaut ist
4. Essen Sie ihre Hauptmahlzeit am Mittag, nicht am Abend.
5. Bevorzugen Sie warme und gekochte Mahlzeiten wenn Ihre Verdauung schwach ist und reduzieren sie rohe und kalte Speisen, oder essen sie diese nur zur Mittagszeit.
Die beste Art und Weise Ihre Gesundheit zu verbessern, egal ob sie noch gesund sind oder bereits an einer Krankheit leiden, ist durch die Anpassung ihrer Nahrungsweise an ihre Verdauungsstärke.




3. DINACHARYA / Tägliche Routine

Leben im Einklang mit den Zyklen und Rhythmen der Natur, um die Gesundheit zu verbessern


        Unsere Physiologie und die Umwelt unterliegen vielen natürlichen Zyklen und Rhythmen. Eine tägliche Routine (Dinacharya) im Einklang mit der Natur erhöht unsere Gesundheit, sie unterstützt das Synchronisieren der biologischen Uhr im Menschen, sie beugt einem frühzeitigen Alterungsprozess vor, sie fördert die Verdauung, Absorption und Assimilation, und erzeugt Selbstachtung, Frieden, Glück und Langlebigkeit.

Eine Routine ohne Berücksichtigung der natürlichen Zyklen erhöht den Verschleiß des  menschlichen Körper-Geist-Systems.
Eine Ayurvedische Tages-Routine ist abgestimmt auf drei fundamentalen Prinzipien, die in der Natur vorkommen, die 3 Doshas: Vata, Pitta und Kapha. Vata, Pitta und Kapha sind subtile, aber sehr bedeutende Prinzipien,  die bei der Schaffung der Struktur und den Funktionen des menschlichen Körpers wirken. Vata regelt die Körperfunktionen, die mit Bewegung und Kommunikation zu tun haben. Pitta regelt die Körperfunktionen, die  sich mit Wärme-, Stoffwechsel-und Energiegewinnung beschäftigen. Kapha regelt die Körperfunktionen, die mit  reibungslosem Zusammenhalt, Strukturen und Flüssigkeitshaushalt betroffen sind. Ein Ungleichgewicht dieser Prinzipien/ Doshas führen zu eine Einschränkung der körpereigenen inneren Intelligenz, die für das ordnungsgemäße Funktionieren des gesamten Aspekts der Physiologie verantwortlich ist.

Vata, Pitta und Kapha und ihre entsprechenden physiologischen Funktionen sind zu ganz bestimmten Zeiten aktiver in der Natur. Während diesen Zeiten unterstützen sie die entsprechenden körperlichen Funktionen, z.B Aufstehen am Morgen vor 6 Uhr (=Vata Zeit) unterstützt den Stuhlgang am frühen Morgen, eine Vata Funktion. Wenn man jedoch zwischen 6 bis 10.00 Uhr aufsteht (=Kapha Zeit) wird der Stuhlgang eher gehemmt.

Es ist wichtig zu wissen, wie eine ideale Lebensweise im Einklang mit den  natürlichen Zyklen aussieht, damit man eine klare Vorstellung von dem Ziel hat,  auch wenn man nicht in der Lage ist, eine perfekte Routine auf Anhieb zu erreichen. So wie das Verständnis über eine ideale tägliche Routine wächst, so stellen die meisten Leute  im Laufe der Zeit fest, dass es einfacher und leichter wird, sich in Richtung eines idealen Tagesablaufs zu bewegen.
(Für weitere Informationen über die tägliche Routine siehe Menüpunkt  Gesundheits-Tipps
).



 
 
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